Das SchMerz-Duell

Nach dem letzten medienwirksamen Rummel vor der deutschen Bundestags-Qual bleiben Fragen offen. Beim Anblick der beiden Rivalen im Kanzler-Duell drängt sich dem aufmerksamen Zuschauer die Frage auf: Warum geben die Welt-BILD-Moderatoren dem Schölzchen keinen Fußtritt? Wie soll das jemals ein Duell auf Augenhöhe werden? Man sagt im Volksmund: "Lügen haben kurze Beine". Die besagte Beinlänge muss wohl länger sein als die der beiden Duellanten. Trotz Längenunterschied wagt Scholz einen Vorstoß, um seinen Herausforderer zu Fall zu bringen. Merz soll beschwören, dass er sich NICHT mit den Stimmen der AfD zum Kanzler wählen lässt. Der kontert mit einem Wortschwall, ohne etwas gesagt zu haben. Zum Schluss beschwört er erneut das einzige, was in der gegenwärtigen deutschen Politik ein felsenfestes Fundament zu haben scheint: Die Brandmauer der Schande. ​

Das Duell plätschert weiter belanglos vor sich hin. Fazit: BILD-Chefredakteurin Marion Horn​ war dabei und WELT-Chefredakteur Jan Philipp Burgard​ ​war Schaulustiger, als zwei Duellanten einen Unfall hatten und nicht mal einen Schlagabtausch im Fernsehen schafften. Das wurde dem Zuschauer dann als "hitzige Debatte" verkauft.

Mich interessieren am meisten die nicht gestellten Fragen. Wie bitteschön will Möchtegern-Kanzler Merz seinen viel versprochenen "Politikwechsel" umsetzen, wenn er auf ein Fundament aus roter und grüner Grütze baut? Wie will er mit braunem Koalitions-Wackelpudding nachhaltige Migrations-, Wirtschafts- und Sicherheitspolitik backen? Wie will er bei dem Gewackel rechts von links unterscheiden - geschweige denn seine Mitte finden, einen neuen Kurs einschlagen und Kurs halten? ​Warum werden Chefredakteure bezahlt, wenn sie in Elefanten-Runden die entscheidenden Fragen nicht stellen?