...oder einfach nur eine sehr lange Talfahrt? Wenn man die Geschichte der Christlich Demokratischen Union (CDU) als Linie auf einem Diagramm darstellen würde, müsste man wahrscheinlich den Maßstab nach unten erweitern, weil die Fallhöhe zu groß ist. Die Gründungsphase nach dem Zweiten Weltkrieg war die Hochphase – Adenauer, Wirtschaftswunder, Westbindung – alles prima. Doch dann? Ein schleichender, aber unaufhaltsamer Niedergang, der mit jeder neuen Generation von CDU-Politikern absurder wurde.
Kapitel 1:
Die glorreichen Anfänge – Oder: Wie Adenauer den Grundstein für den Untergang legte Nach dem Zweiten Weltkrieg stand Deutschland vor einem Scherbenhaufen, und die CDU war bereit, daraus etwas zu bauen – vor allem für sich selbst. Konrad Adenauer, der erste Bundeskanzler, war ein Mann mit Prinzipien: Westbindung, Marktwirtschaft und das Vergessen von Nazi-Kollaborateuren in der eigenen Partei. Die 50er und 60er Jahre waren die goldene Ära der CDU, in der sie sich als Partei der Vernunft, des Fortschritts und der Wirtschaftskompetenz inszenierte. Doch was niemand wusste: Adenauer legte die ersten Bausteine für das, was später als CDU-Dauerskandalismus bekannt werden sollte. Wirtschaftslobbyismus? Von Anfang an dabei. Politische Seilschaften? Schon fest verankert. Der Anfang vom Ende war gemacht.
Kapitel 2: Helmut Kohl – Der Kanzler der Rekorde (und der Spendenaffären) Die 16 Jahre Kohl-Regierung fühlten sich für Deutschland an wie eine ziemlich lange Autobahnfahrt ohne Raststätte. Helmut Kohl war der Kanzler der Wiedervereinigung, doch gleichzeitig auch der Kanzler der schwarzen Kassen, der „blühenden Landschaften" (die nie blühten) und der fettesten Parteispendenskandale. CDU-Spendenaffäre: In den 90ern flog auf, dass geheime schwarze Kassen geführt wurden. Wer genau Geld gespendet hatte? Kohl wusste es angeblich nicht – bis heute sind viele Fragen ungeklärt. Privatisierung und Vetternwirtschaft: Die 90er waren ein goldenes Jahrzehnt für CDU-nahe Unternehmen, die von der Privatisierungswelle profitierten. Gewinner? Die Parteifreunde. Verlierer? Der Steuerzahler. Kohl leitete das ein, was die CDU bis heute perfektioniert hat: Die eigene Klientel bedienen, während man sich nach außen als Partei der Mitte gibt.
Kapitel 3: Angela Merkel – Die Kanzlerin des Stillstands Dann kam Merkel. Die erste Frau als Kanzlerin – ein Fortschritt, der sich aber in keiner Weise auf den Politikstil übertrug. Merkel war das politische Chamäleon der CDU – angepasst, vorsichtig, immer darauf bedacht, bloß nicht zu viel zu verändern, damit bloß niemand auf die Idee kommt, sie angreifen zu können. Atomausstieg? Erst dagegen, dann doch dafür (nach Fukushima). Flüchtlingspolitik? Erst "Wir schaffen das", dann komplette Planlosigkeit. Digitalisierung? Hat in der Merkel-Ära faktisch nicht stattgefunden. Merkel hielt die CDU über Jahre künstlich stabil, aber nur durch maximale Inhaltsleere. Die Partei verwandelte sich in eine inhaltslose Bürokratie-Maschine, die einfach nur verwalten wollte.
Kapitel 4: Friedrich Merz – Die CDU in der Identitätskrise Nachdem Merkel die CDU in eine Art politisches Sedativum verwandelt hatte, sollte mit Friedrich Merz wieder ein „konservativer Erneuerer" kommen. Das Problem? Merz ist eine 90er-Jahre-Wiederholung in schlechter Qualität. Wirtschaftspolitik? Fragt die FDP, die hat mittlerweile mehr Ideen als Merz. Gesellschaftspolitik? Vollkommen rückwärtsgewandt. Oppositionsarbeit? Besteht hauptsächlich aus Empörung ohne Alternativen. Die CDU unter Merz ist ein Schatten ihrer selbst – zwischen AfD-light, FDP-Neid und SPD-Neurose. Die Partei hat keine klare Richtung mehr.
Kapitel 5: CDU heute – Eine Partei ohne Kern Was bleibt von der CDU? Ein chaotischer Haufen ohne Identität. Konservativ? Zu weichgespült, um sich klar zu positionieren. Modern? Zu rückständig in Digital- und Gesellschaftspolitik. Wirtschaftskompetenz? Lange vorbei. Die CDU steht heute irgendwo zwischen Vergangenheit und Bedeutungslosigkeit, während sie sich selbst einredet, immer noch die große Volkspartei zu sein.
Fazit: Die CDU ist ein sinkendes Schiff – und sie hat es sich verdient Wenn die Geschichte der CDU eine Linie ist, dann ist sie eine Berg- und Talfahrt, die aber seit Jahrzehnten mehr fällt als steigt. Die Partei hat sich von einer konservativen Wertegemeinschaft zu einem politischen Selbstbedienungsladen für Karrieristen, Lobbyisten und inhaltsleere Bürokraten entwickelt. Und das Beste? Sie merken es nicht einmal. Die CDU glaubt immer noch, sie sei eine unverzichtbare Größe – dabei ist sie nur noch ein blasser Schatten vergangener Tage, unfähig, sich selbst zu erneuern, und gefangen zwischen populistischen Reflexen und inhaltlicher Leere.
Kurz gesagt: Die CDU ist wie ein alter Opel Astra mit Motorschaden – er steht immer noch auf der Straße, aber fahren tut er schon lange nicht mehr.