Friedrich Merz, der Bundeskanzler mit der Glatze des gesäuberten Gewissens, hat gesprochen. Und wie er sprach, hallt durch die engen Gassen der Geschichte wie das Geklapper eisener Ketten.
Er nannte Israels Angriffe auf iranische Nuklearanlagen „Drecksarbeit für uns alle". Ein Satz, so beiläufig ausgesprochen, als bestünde Diplomatie aus schmutzigen Hemden, die man anderen zum Waschen übergibt.
Aber der Henker kennt Drecksarbeit.
Er hat sie verrichtet.
Nicht in Talkshows oder auf Gipfeltreffen. Sondern in Blut. In Schweiß. In der Stille nach dem letzten Atemzug.
„Drecksarbeit" – das ist das Wort eines Mannes, der sich reinwaschen will, während andere töten. Der Zuschauer spielt, obwohl er längst Regie führt. Das ist keine politische Entgleisung. Das ist ein Charakterriss.
Denn was Friedrich Merz wirklich sagt, ist dies:
„Wir haben nicht den Mut, es selbst zu tun. Also klatschen wir, wenn andere das Feuer legen."
Doch wer so denkt, hat den letzten Rest an Anstand aus der Sprache verbannt.
Kein Respekt mehr vor Völkerrecht, Ethik oder der Macht des Wortes.
Nur noch Kalkül.
Der Henker urteilt nicht leicht. Aber diesmal fällt die Axt schneller als der Applaus in der Parteizentrale:
„Neutral ist, wer zusieht. Sauber ist, wer töten lässt. Klug ist, wer beides bestreitet."
Merz hat sich entschieden.
Für die Spitze der Zunge.
Und gegen die Würde der Verantwortung.
Der Henker vergisst nicht.
Er zählt mit.