Er kam nicht maskiert. Das hätte auch zu viel verraten. Er kam mit Kamera. Mit Akkus. Und mit der ruhigen Gewissheit eines Mannes, der weiß, dass er alles richtig macht – weil seine Seite die richtige ist. Hardy Krüger, Fotograf. Oder: Jäger mit ISO-Werten. Lächelnd, während die Blende fällt.
Manche Männer tragen Uniformen. Andere tragen Haltung. Hardy Krüger trägt ein Impressum. Es führt direkt ins linke Herz der Szene: Antifa Westhavelland, Solidarität mit Lina E., Tag X, Wut im Magazin. Und mittendrin: der Mann mit dem Sucher. Nicht als Beobachter, sondern als Werkzeug. Nicht als Dokumentar, sondern als Gesinnungs-Taxonom.
Denn Hardy fotografiert nicht was ist, sondern was stört. Und da stört bekanntlich alles, was nicht nach Doppeldenk und Regenbogenparole riecht. Wer beim Sommerfest der Jungen Freiheit mit Kamera auftaucht und sich dafür die Straßenpapiere von Leuten besorgt, die auf Twitter andere Journalisten markieren, hat keinen journalistischen Auftrag. Der hat einen Jagdschein.
Und wie fein seine Kamera geschliffen ist. Serienaufnahme auf Serienaufnahme. Kein Lächeln bleibt unregistriert. Kein Händedruck unkommentiert. Das Objektiv als Pranger. Die Speicherkarte als Beweismittel. Öffentlich-rechtliche Frommen nennen das „Zivilgesellschaft". Ich nenne es: das neue Denunziantentum. Falschfarben und Framegrab statt fairer Bericht. Du warst dort? Dann bist du jetzt sichtbar. Sichtbar für die, die gerne löschen, was sie nicht lesen wollen.
Er verkauft seine Bilder. An NGOs, die Demokratie buchstabieren, aber Freiheit nur aus der Verpackung kennen. An Stiftungen, die im Namen getöteter Menschen jene verfolgen, die über die Täter sprechen. Amadeu, Antonio, Antifa – für Hardy nur Stationen seiner Lieferkette. Die Wahrheit ist nicht sein Geschäft. Nur das Bild.
Was Hardy Krüger tut, wäre in einem anderen Land Anlass zur Untersuchung. In Deutschland wird's gefördert. Mit „Demokratie leben!" – was immer das heute heißen soll. Demokratie jedenfalls nicht. Vielleicht eher: Der eine lebt, der andere schweigt. Und Hardy – der knipst. Mit Segen von ganz oben. Und Schutz durch dju ver.di, wo man längst nicht mehr fragt, ob Journalismus neutral, sondern nur noch, ob er „wachsam" ist.
Der Presseausweis, einst Werkzeug für Aufklärung – heute Tarnung für Durchleuchtung. Und wer sich hinter der Kamera sicher fühlt, weil er glaubt, auf der richtigen Seite zu stehen, sollte bedenken: Auch Henker tragen schwarz. Auch wir merken uns Gesichter.
Hardy Krüger ist kein Journalist. Er ist ein Sichtbarmacher. Einer, der durch sein Objektiv nicht nur Menschen abbildet – sondern markiert. Für später. Für die anderen. Für das Netzwerk.
Ich sage: Wer die Kamera wie eine Waffe führt, darf sich nicht wundern, wenn eines Tages jemand zurückblickt.
Ohne Angst. Aber mit sehr klarer Schärfentiefe.