Und wieder einmal stehen wir vor einer Tragödie. Wieder einmal leere Phrasen, routinierte Betroffenheit, routinierte Sprachlosigkeit. Und wieder einmal: nichts, was sich ändert. Nichts, was verhindert. Nichts, was schützt.
Die politisch Verantwortlichen? Sie sitzen in ihren warmen Büros, palavern über "gesellschaftlichen Zusammenhalt", während sie die Menschen auf den Straßen ihrem Schicksal überlassen. Olaf Scholz schweigt wie immer, wenn es unangenehm wird. Nancy Faeser betet das Mantra vom "Kampf gegen rechts", als wäre das die universelle Antwort auf jede Eskalation. Boris Pistorius versucht, entschlossen zu wirken, doch wo bleibt die Sicherheit im eigenen Land? Und die Landesregierung in Baden-Württemberg? Winfried Kretschmann und sein grünes Kabinett predigen Toleranz, doch wenn es um die Sicherheit der Bürger geht, regiert die Hilflosigkeit.
Ein Staat, der seine Bürger nicht schützen kann – oder nicht schützen will –, hat seine Existenzberechtigung verspielt. Wer aber schützt die Menschen vor einem Staat, der sich als moralischer Vormund aufspielt, während er versagt, wo es wirklich zählt?
Man sieht sie förmlich vor sich, die ewig gleichen Statements: "Einzelfall", "keine voreiligen Schlüsse", "bunte Gesellschaft", "Haltung zeigen". Man sieht ihre Gesichter, versteinert im opportunistischen Poker um Deutungshoheit. Und man sieht die Realität: Blut auf den Straßen, Angst in den Augen der Menschen, Ohnmacht gegenüber einer Entwicklung, die man kommen sah – aber nicht kommen lassen durfte.
Sie haben die Kontrolle längst verloren, aber sie werden nicht aufhören, das Gegenteil zu behaupten. Sie werden weiter von "Herausforderungen" reden, wo längst eine Katastrophe tobt. Sie werden weiter Dialog fordern, wo es längst um Konsequenzen gehen müsste. Sie werden weiter beschwichtigen, während die Menschen es sind, die die Rechnung zahlen.
Denn das ist der Preis: Nicht sie werden leiden, nicht sie werden bluten. Es sind die Bürger, die man im Stich lässt, die man mit leeren Worten abspeist. Mannheim ist kein Einzelfall. Es ist ein weiteres Kapitel in einer Geschichte, die sie nicht schreiben wollen – aber deren Folgen sie nicht tragen müssen.
Und genau deshalb werden sie weitermachen. Bis es kracht.