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3 Tage vor der Wahl - Ein kompakter Abriss der Ehrlichkeit

waehlerwille


Seien wir doch mal objektiv. Nur ein einziges Mal. Für ein paar Minuten. Wer das nicht erträgt, kann jetzt wegklicken und sich mit der neuesten „Was sagt Habeck wirklich?"–Kolumne in den Schlaf wiegen.

Alle noch da? Gut. Dann atmen wir tief durch und schauen uns die Geschichte der deutschen Politik einmal mit einem nüchternen Blick an. Denn wenn wir das tun, dann erkennen wir: Dieses „Altparteienkartell", das sich seit 1947 als Garant für Stabilität verkauft, hat eine ganz eigene Tradition – eine, über die man nicht so gern spricht.

Fangen wir mal ganz vorne an. Die CDU? Nach 1945 nahtlos weitergemacht, nur halt mit neuem Namen. Konrad Adenauer holte sich mal eben Hans Globke ins Kanzleramt – seines Zeichens Mitverfasser der Nürnberger Rassengesetze. Aber keine Sorge, war alles nicht so gemeint. NSDAP-Mitgliedschaft? Ein kleiner Betriebsunfall, kann ja mal passieren. Die SPD? Hat natürlich moralisch viel höhere Standards. Außer, wenn es um Herbert Wehner geht, der erst überzeugter Kommunist war und dann eben nicht mehr. Ein Mann der Prinzipien – die er regelmäßig wechselte.

Die FDP? Ein Sammelbecken für alles, was sich irgendwie als „liberal" verkaufen ließ – von Wirtschaftsfreunden bis zu Leuten, die in den 50ern noch meinten, dass die Nürnberger Prozesse eine Farce seien. Ja, sowas gab's. Die Grünen? Ach ja, das ist der lustigste Teil der Geschichte. Ursprünglich mal angetreten als Friedensbewegung, Anti-Atomkraft, basisdemokratisch. Dann, als sie merkten, dass Moral sich auch für Macht eintauschen lässt, sehr schnell umgeschwenkt auf Kriegstreiberei, Waffenlieferungen und die große Transformation – die dann aber vor allem die Transformation des eigenen Kontostands bedeutete.

Und nun, 2025, stehen wir hier, mit genau diesen Parteien, die uns – so schwören sie Stein und Bein – jetzt aber WIRKLICH retten werden. Dieselben Parteien, die seit Jahrzehnten in Regierungsverantwortung sind. Dieselben Parteien, die erst die Probleme schaffen, um dann große Versprechungen zu machen, sie zu lösen. Dieselben Parteien, die uns weismachen wollen, dass sie nichts, aber auch gar nichts mit der aktuellen Lage zu tun haben.

Doch seien wir ehrlich: Dieses Kartell der „staatstragenden Parteien" kann und wird die Probleme nicht lösen. Warum? Weil sie es gar nicht wollen. Weil sie von diesen Problemen leben. Angst ist ihr Geschäftsmodell, Krise ihre Dauerkarte an die Macht. Und wenn sie dann doch einmal „Lösungen" präsentieren, dann handelt es sich in der Regel um neue Verbote, mehr Steuern und eine Extradosis moralischer Erpressung.

Und jetzt? Jetzt stehen die Wähler vor der Wahl. Oder besser gesagt: Vor der Illusion einer Wahl. Denn für die, die uns regieren, ist längst klar, was das richtige Ergebnis zu sein hat. Demokratie ist schließlich nur so lange gut, wie sie die richtigen Ergebnisse produziert.

Aber vielleicht – ganz vielleicht – wäre es an der Zeit, dass die Wähler dieses Spiel nicht mehr mitspielen. Vielleicht wäre es an der Zeit, sich für etwas zu entscheiden, das nicht Teil dieses jahrzehntelangen Selbstbedienungsladens ist. Vielleicht wäre es an der Zeit, einen echten Wechsel zu wagen.

Man kann sich natürlich auch weiterhin belügen lassen. Man kann sich einreden, dass dieselben Parteien, die uns in die Krise geführt haben, uns da auch wieder rausführen werden. Man kann sich darauf verlassen, dass, wenn man nur fest genug die Augen schließt, alles gut wird.

Oder man könnte die Karten neu mischen. Die Wahl liegt – noch – beim Volk. Aber nicht mehr lange. 

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Samstag, 04. Oktober 2025